Hans Jürgen Kugler               Dein Blick

*1957     © beim Autor

E-Mail: Hajku@godcula.de

HP: www.godcula.de                             Dein Blick, der hat mich eingefangen

und liegt so oft mir noch im Sinn,

so oft versank ich schon darin;

es wächst mein Sehnen und Verlangen.

 

Doch wieviel Zeit ist schon vergangen,

wie viele Tage flossen hin,

seit ich bei dir gelegen bin,

als damals alles angefangen.

 

Wie währte dieses Glück nur kurz

und ward so schnell gefolgt von einem

tiefen, abgrundtiefen Höllensturz.

 

Denn ich verlor mein Herz in deinem,

das sich verschloß, nichts zu sich ließ,

und das verwehrt, was ich verhieß.

 

 

 

Hans Jürgen Kugler               Als Wunsch und Tat noch …

*1957     © beim Autor

E-Mail: Hajku@godcula.de

HP: www.godcula.de                             Als Wunsch und Tat noch Früchte trugen

Schien alles möglich in der Zeit.

Doch mit der Zeit ist Endlichkeit,

Geriet die Welt uns aus den Fugen.

 

Wir schworen Redlichkeit mit klugen

Und hehren Worten lang und breit,

Bis wir dann bei Gelegenheit

Uns schließlich doch den Kopf abschlugen.

 

Mit viel Verstand, doch kaum Empfinden

Noch hätten wir die Welt vernichtet,

Bevor wir selbst von ihr verschwinden.

 

Wir hatten Glück. Jedoch verpflichtet,

Ein Paradies für uns zu gründen,

Haben ein Schlachthaus wir errichtet.

 

 

 

Hans Jürgen Kugler               Ein Glück, daß wir nur einmal leben

*1957     © beim Autor

E-Mail: Hajku@godcula.de

HP: www.godcula.de                             Ein Glück, daß wir nur einmal leben

Und nichts uns ewig davon plagt.

Ich habe mich schon oft gefragt,

Wozu soll es was drauf noch geben?

 

An uns selbst sind wir schon ohne Maß

Und wurden das, was wir jetzt sind

So unvermerkt, wie Zeit verrinnt

Durch Zufall bloß, wie nur irgend was.

 

In allem sind wir so fatal

Begrenzt; im Leiden leider nicht,

Scheint unerschöpflich unsre Qual.

 

Noch sind wir stark. Aller Verzicht

Birgt auch Gewinn, läßt uns die Wahl:

Man wächst am Leid oder zerbricht.